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SABLJIC / KUGLI PALACE
Residential

Zagreb, Kroatien
2010 - 2012
Innenarchitektur

Fläche: 963 m2
Geschosse: 4
Kunde: Privat

Fotograf: Damir Fabijanić

Mitarbeit bei Maja Tedeschi, Studio 180 und Nord Klassik in Kollaboration mit Njirić plus arhitekti

Die Revitalisierung eines historischen Ensembles im Zentrum der kroatischen Hauptstadt Zagreb stellt eine gelungene Symbiose aus denkmalgeschützter Bausubstanz und zeitgenössischer Architektur dar. Der heterogene Bestand besteht aus einem herrschaftlichen Wohngebäude aus dem Jahr 1862 und zwei einstöckigen Nebengebäuden, die gemeinsam mit dem angrenzenden Nachbarhaus einen U-förmigen, quadratischen Innenhof umschließen

Drei subtile architektonische Interventionen lassen einen harmonischen Dialog zwischen Alt und Neu entstehen: Ein eingeschnittenes Atrium durchflutet das Innere des Hauptgebäudes mit Tageslicht und schafft neue visuelle Beziehungen. Der gläserne Verbindungsgang fungiert als zweigeschossiges Bindeglied zwischen den unterschiedlichen Baukörpern, ohne dabei deren Eigenständigkeit zu untergraben. Ein steiler Kaskadengarten mit Baumbestand leitet fließend zum benachbarten Tuškanac Park über und erweitert das Raumkonzept in die umliegende Natur.

Besonders hervorzuheben ist die Reaktivierung eines Kellergewölbes, das den ältesten Teil des Hauses darstellt. Ursprünglich als Teil eines Turms der mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Gornji Grad (Oberstadt) errichtet, wurde dieser Keller wieder in den Raumfluss integriert und fungiert als Zeugnis der vielschichtigen Geschichte des Gebäudes.

Im Innenraum ist der Dialog zwischen den modernen Ergänzungen und den historischen Elementen spürbar. Die fein abgestimmte Verbindung von bestehenden und addierten Teilen schafft eine räumliche Spannung, die sich durch differenzierte Nuancen ausdrückt: Alt und Neu, Innen und Außen, Privat und Öffentlich treten in einen intensiven Diskurs. Besonders eindrucksvoll ist die Dramaturgie der Räume, die beim Durchwandern des Hauses bis dahin umbekannte Perspektiven und Dimensionen offenbart. Die unscheinbare Fassade, die straßenseitig sichtbar ist, kontrastiert mit der räumlichen Vielfalt im Inneren.

Das Projekt wurde 2012 in der Kategorie Design und Innenarchitektur für den renommierten Bernardo Bernardi Award nominiert, der jährlich von der kroatischen Architektenvereinigung vergeben wird.


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